vor 7 Monaten
Plötzlicher Pferdetod Am Wochenende war es leider einmal wieder so weit. Ein totes Pferd. Prominent mit Aortenabriss verstorben, nach erfolgreich absolviertem Wettbewerb. Das ist schrecklich, das ist erschütternd, aber vor allem eins: NICHT ZU VERHINDERN! Unmöglich! Niemals! Pferdefachpresse und Reiter, denen nicht die Synapsen klappern, verstehen das und berichten das auch so und drücken Besitzern und Reiterin ihr Beileid aus, mehr aber auch nicht. Fachfremde Presse erzählt den dümmsten Mist von Stürzen (ja, tote Pferde bleiben halt nicht stehen, sorry), sodass die Tierschützer wieder mal Wasser auf die Mühlen bekommen. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass man manche Dinge unmöglich verhindern kann? Aortenabrisse beim Pferd funktionieren so: Aorta pumpt munter Blut (dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass das Pferd sich vorher angestrengt hat) in die Gliedmaßen vom Herz weg. So ein Pferd hat sehr viel Blut (und wenn zu viel davon rausläuft, falle ich um - habe ich mal beim Aderlass für euch getestet) und das wird beständig durch dieses große Tier geschickt. Nun reißt plötzlich diese Aorta an dem Punkt, der bei diesem speziellen Pferd am meisten belastet wird (denn sie platzt nicht bei jedem Aortenabriss an derselben Stelle). Und während die Aorta weiterpumpt, leckt es an dieser großen Ader massiv. Das Pferd ist sofort “weg”. Es bekommt nicht einmal mehr mit, was ihm passiert. All das, was wir sehen, sobald dieser unaufhaltbare Kreislauf beginnt, ist nur noch körperlich. Geistig ist es weg. Es kämpft nicht mit dem Tod, sobald die Aorta reißt, ist es tot. Innerhalb weniger Sekunden. Das Pferd zuckt nicht, weil es noch aufstehen will, sondern weil der Körper das eben so tut. Es ist der ungeschönte Blick auf ein sterbendes Tier, den die Tierschützer nicht verkraften können. Aber so sterben Tiere. Und Menschen. Ja, das kann auch einem Menschen passieren (nur heißt es hier anders). Oder einem Hund. Bei dir und mir zuhause. Nein, noch schlimmer - bei dir und mir. Wenn ihr morgens einfach keinen Artikel von mir lest, kann ich Opfer eben dieses Krankheitsbildes geworden sein. Vielleicht lest ihr den Artikel aber auch nicht mehr morgen, weil IHR tot seid - aufgrund derselben Sache wie dieses Pferd. Das muss man sich immer vor Augen halten. Das ist einfach nur eins: Pech. Oder vielmehr: Normal. Denn der Tod gehört zum Leben dazu, nur ist eben niemand dafür bereit, schon gar nicht, wenn man ein junger, kraftstrotzender Mensch, Hund oder was auch immer ist. Doch immer wieder wird gerade der klassische Aortenabriss für Tierschutzzwecke instrumentalisiert. Das ist bei einem Turnier/Rennen vorgekommen, endlich haben wir wieder etwas, das wir herzeigen können, wenn es heißt, warum Reitsport böse ist. Dabei ist es die Schlechteste aller Möglichkeiten. Nur leider von den Bildern her furchtbar effektiv. Denn es sieht wirklich schlimm aus. Aber wann sieht sterben denn schön aus? Vielleicht im Film. Nicht im echten Leben. Viele haben das allerdings noch nie gesehen, wenn es nicht beim Tierarzt mit dem eigenen Tier war. So schockierend das ist - so wenig ist es jemandes Schuld. Das kann jedem passieren. Einem Pferd auf der Weide, einem Hund, der im Körbchen schläft, einem Mann, der über die Straße geht. Wer das noch irgendwie für sich instrumentalisieren und interpretieren will, um Reiter, Sport oder Tierhaltung schlecht darzustellen, der hat den Schuss nicht gehört. Foto: Ist noch da.